Gespräche mit den Beinen

Welcher Radreisende kennt sie nicht, die morgendlichen Gespräche mit seiner Beinmuskulatur und die Diskussionen über den weiteren Verlauf der Reise. Alles in allem gibt es vier Zustände, oder auch Launen, die eine Beinmuskulatur haben kann und die es zu erfragen sowie auszudiskutieren gilt:

  1. Hey Junge, bin topfit, wann geht es endlich weiter, heute brechen wir alle Rekorde, verlasse dich auf mich. Laktat? Kein Problem, wird ignoriert.
  2. Oh, oh, sind ein bisschen müde, werden es aber schon schaffen. Hau rein, wir beißen uns durch.
  3. Echt jetzt, heute auch? Mann, wir brauchen eine Pause! Gut, wir sind Soldaten und Befehl ist Befehl, aber nur noch heute und nicht so dolle und morgen ist echt Ruhetag angesagt, im Ernst und keine Widerworte.
  4. Nein, no, non, njet! Keine Chance, wir bleiben im Schlafsack. Dreh dich nochmal um, wir bleiben hier. Willst du die nächsten Tage noch Freude an uns haben, lass uns jetzt in Ruhe. Spiele Sudoku, lese ein Buch oder dreh Däumchen, die hatten schon eine Weile nichts zu tun.

Das wäre vielleicht noch einfach zu regeln, dann kommt aber der Kopf dazu, die Ratio. Deren Argumente sind:

  1. Ach, ist es hier aber schön, lass uns noch ein wenig verweilen.
  2. Hopp, hopp, wir haben ein Ziel (auch gerne Timeline).
  3. Hast du gehört, es soll schlechtes Wetter geben, dort wo du hin willst.

Es gibt Kombinationen von den Befindlichkeiten der Beine (1-4) und dem Machtgehabe des Kopfes (1-3) die sich gut vertragen und somit eine Einigung sehr wahrscheinlich ist. Aber wehe, wenn beispielsweise Bein (1) mit Kopf (1) zusammenprallt oder Bein (4) mit Kopf (2). Was setzt sich durch, die infantile Bockigkeit der Beine oder par ordre du mufti des Kopfes?

Doch nach einigem Palaver hat man sich geeinigt und fährt los. Natürlich erst, wenn der Kreislauf seinen Kaffee bekommen, der Magen sein Recht auf Frühstück durchgesetzt hat, und der Darm – nun, wir wollen nicht zu sehr ins Detail gehen.

Schließlich fährt man dann so vor sich hin und denkt sich nichts Böses. Dann ganz unten, versteckt, auf seine Chance lauernd, mit einem süffisanten Grinsen – der SCHWEINEHUND! Er kommt unvermittelt und macht sich eine riesigen Spaß daraus, einem die Kraft zu nehmen. Den zu überwinden braucht es einen neuen Protagonisten, einen Drill Sergeant – den eisernen Willen!

Übrigens, Ruhetage sind keine Schande.

3 Kommentare

  1. Für diese Diskussionen Brauch ich kein Fahrradreise😂😂😂

    Habt Spass und looking for yourselve

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