Radfahrer sind schon ein undankbares Volk. Entweder ist es zu heiß, ist dauernd Gegenwind, der Anstieg zu steil, die Abfahrt zu kurz oder – es regnet zu viel. Doch dieses Jahr ist eines auffallend – praktisch kaum Regen.
Natürlich fahren wir lieber bei Sonnenschein. Doch das Wetter dieses Jahr macht schon nachdenklich. Wir hatten 2 extreme Hitzephasen mit über 40 Grad. Mitte Juni und Mitte Juli. Klar, wir waren in ansonsten eher warmen Gegenden, doch selbst die Einwohner dort sagten, das sei für die Jahreszeit bis zu 15 Grad zu warm.
Wir sind nun seit Mitte April etwa 120 Tage unterwegs. Deutschland, Frankreich, Spanien, wieder Frankreich, Belgien , Luxemburg und nun wieder durch Deutschland. In dieser gesamten Zeit hat es 8! mal geregnet. Nicht tagelang, meist nur kleine Schauer und zweimal Gewitter.
Die Auswirkungen sind in allen Ländern die selben. Dürre Böden, Niedrigwasser in nicht gestauten Gewässern, braunes Gras und absterbende Bäume.






Viele Bäume haben braune Blätter, nicht die herbstlichen schönen bunten Farben, nein krankes Braun.
Rinder, Schafe und Pferde stehen auf der Weide und fressen braunes dürres Gras. Wenn der Bauer über das Feld fährt, entstehen riesige Staubwolken. Von ferne sieht es aus, als ob es brennt.



Es wird nirgends Gras gemäht, weder der Bauer noch der Häuslesbesitzer, es wächst einfach nicht. Gräbt man auf dem Acker ein paar Zentimeter tief – F**ztrocken.

Auf den Zeltplätzen klopfts und hämmerts wie noch nie. Die Heringe sind kaum in den Boden zu treiben. Bei sandigem Boden ist dieser so trocken, dass der Hering nicht hält.
Schlimm war es, durch Waldbrandgebiete zu fahren. Uns passierte das gleich zweimal. In Nordspanien und Nordfrankreich. Beidemale war es erst ein paar Tage her. Die Feuer reichten teilweise bis nahe an die Häuser – ein mulmiges Gefühl.


Unten noch die Wasserknappheit in Deutschland. Der Kies ist bei normalem Pegel unter Wasser.



Wollen wir mal nicht so pessimistisch sein. Vielleicht ist es dieses Jahr eine Ausnahme, eine Jahrhunderthitze, wie schon mehrfach in diesem Jahrhundert. Es kommt bestimmt wieder die Zeit, in der der Radreisende jammert: “ Ach ne, nicht schon wieder Regen, hört das nie auf?“