Echt jetzt, Mitte Juni!?

Man ist ja bereits viel gewohnt, aber 40°C Mitte Juni? Bei unseren ersten Überlegungen zum Sabbatical dachten wir eigentlich, von Santiago de Compostela weiter an der portugiesischen Küste bis nach Gibraltar und Südspanien zu fahren. Da wir aber davon ausgingen im August dort anzukommen, verwarfen wir den Plan, da wir dachten es wird zu heiß für uns.

Da rechneten wir mit diesen Temperaturen.

Hier ein kleiner Einblick was es bedeutet bei diesen Temperaturen Fahrrad zu fahren. Normalerweise kommen wir zwischen 9:00 und 10:00 Uhr los, da ist es oft schon warm, aber meist geht ein kleines, etwas kühleres Lüftchen. Solange man fährt kommt dann auch noch der Fahrtwind hinzu, der die Sache angenehm macht. Man nimmt natürlich soviel Wasser wie möglich mit um gerüstet zu sein. Dann ab Mittag wird es immer wärmer und der Fahrtwind auch. Pausen sind schon nicht mehr angenehm, da es drückend schwül ist. Beim Fahren freut man sich über jeden Schatten und fährt dann auch mal gerne auf der falschen Seite, wenn er sich dort befindet.

So ab 15:00 Uhr wird es so heiß, dass die warme Luft uns ummantelt wie ein Pelz, nein nicht wie im Winter zum Wärmen, sondern wie in der Sauna nach einem Aufguss um den Schweiß aus jeder Pore zu drücken.

Wasser. Ja, jeder sagt bei diesem Wetter viel trinken. Hat jemand mal die Plörre nach einem halben Tag Transport in der Hitze getrunken? Man kann sich die Haare damit waschen, aber trinken? Über den Kopf leeren ist auch ne Möglichkeit, aber erfrischen tut das nicht. Das ist wie wenn man Badewasser über den Kopf leert. Das kostbare Trinkwasser dafür zu verwenden ist keine gute Idee. Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass wir im Moment durch eine gottverlassene Gegend fahren, wo es praktisch keine Nachfüllgelegenheiten gibt?

Der Kreislauf fordert das Nass, dem ist es egal wie warm es ist, nur der Verstand muss den Ekel überwinden.

Und es geht weiter! Die elektronischen Geräte, welche der direkten Sonne ausgesetzt sind, Pedelec-Computer oder das Handy für die Navigation, fallen wegen der Hitze aus – tot. Kein elektrische Unterstützung, keine Navigation.

Schlussendlich, man ist endlich auf dem Campingplatz angekommen, freut man sich auf eine erfrischende Dusche. Schweiß weg und Körper runter kühlen. Doch dann, man betritt die Dusche – noch wärmer. Den ganzen Tag knallte die Sonne auf das Plexiglasdach. Kein Problem, gleich unter die kalte Dusche. Oh nein, sie lässt sich nicht wärmeregulieren. Es gibt nur eine Position, die Warmduschereinstellung. Ergebnis: siehe oben, Badewasser über den Kopf. Da kommt dann schon ein wenig der Neid auf Reisende in klimatisierten Autos, klimatisierten Museen, Shopping-Malls und Hotelzimmer.

Manche Dinge muss man sich einfach schönreden.

Die Einheimischen sagen, dass es etwa 15°C zu warm für diese Jahreszeit ist. Wer weiß was da dieses Jahr noch auf uns zu kommt!

8 Kommentare

  1. Oh je, wenn ich das lese, wird es mir ganz anders. Ich habe gestern auf meiner Radtour den Polarkreis überquert, in einem kleinen Boot, dass mich, das Rad und 3 Norwegerinnen auf eine kleine Insel brachte. Wetter:bedeckt und etwa 10 Grad, fühlt sich okay an. Werde heute den ortsansässigen spektakulären Berg besteigen. Passt gut auf eure Gesundheit auf! Elijah

    1. Ob wir mit dir tauschen möchten – ich weiß nich. Obwohl, man kann sich gegen die Kälte ausrüsten. Klingt sehr interessant deine Reise. Wäre auch mein Ding gewesen, wenn ich Jünger wäre.
      Schöne Reise
      Ivo

      1. Hi Ivo, hi Süße, wenn ihr mal wieder zurück seid, müssen wir uns treffen und über unsere so unterschiedlichen Touren austauschen! Heute tagsüber waren es mindestens 16 Grad, die Bertour super, dann schnell duschen, zur Fähre und ab Jektvik noch ca. 25 bergig und tunnelreiche Kilometer bis zur 2.Fähre nach Foroy. Zum 2.Mal Mitternachtssonne auf der Tour, macht einen etwas wuschig, fantastique! Gute Fahrt für Euch!!!!

        1. Hallo Elijah,

          Machen wir unbedingt. Auch Dir noch eine gute Fahrt und Augen fest zudrücken beim Schlafen, dann wird es auf jeden Fall dunkel.

          Suse und Ivo

  2. Wir waren mal bei ähnlichen Temperaturen in NDeutschland auf Tour – alte Salzstr -…
    Als wir endlich in einer Kneipe KÜHLES Wasser bekamen, schüttelte die Wirtin verständnislos den Kopf
    Bei der Hitze Radfahren !
    Da steh ich lieber hinterm Tresen!
    Wir waren der Annahme, dass es dort nie so heiß würde!
    Und das war vor ca dreißig Jahren!

  3. Tja, der Klimawandel schlägt voll zu.
    Passt auf euch auf, ein Kreislaufkollaps wäre jetzt echt blöd.
    Aber ihr habt ja den Segen vom Priester bekommen 😉
    Liebe Grüße 😘

  4. …une seule solution: pédaler la nuit et dormir sous un arbre le jour. Du coup, pas besoin de monter la tente 😉.
    Bon courage…

  5. Ich sende euch viele gute Gedanken und wünsche euch eine kühle Brise die euch in eine kühle Quelle weht….
    Viele Grüße
    Christiane

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