Es geht latürnich weiter nach dem vollendeten Jakobsweg. Und zwar an Spaniens Nordküste entlang, durch Galizien, Asturien und Kantabrien ins Baskenland.
Die gesammte Nordküste bezaubert uns mit ihrem wilden Charme – hab ich Spanien doch in vielfacher Hinsicht total unterschätzt, zugegebenermaßen. Landschaft, Städte und Flora sind eine sehenswerte und erlebenswerte Pracht! Auch das Wetter überrascht uns, hatten wir doch eher mit Stürmen, Kühle, Regen und mit dem bekannten Biskayatief gerechnet. Fragen an die indigene Bevölkerung zum typische Wetter vor Ort bestätigen dieses Vorurteil.











Zunächst einmal schicken wir unseren Anhänger auf Reisen. Da wir ein Stück der bergigen Nordküstentour mit dem Zug bewältigen wollen, stört Klein-Burley, der leider nicht ÖV-transportabel ist. Glücklicherweise nimmt der spanische Regionalzug Räder mit, allerdings ist die Fahrfrequenz nicht berauschend. Zweimal am Tag geht ein Regionalzug, der in S-Bahn-Geschwindigkeit die pittoresken 300 km von Ferrol nach Oviedo in sagenhaften siebeneinhalb Stunden zurücklegt. Allerdings ist die Panoramastrecke zum Teil so malerisch, dass ich wie ein Schulkind auf Ausflug ständig von der rechten zur linken Seite hüpfe um nur ja kein Schluchten- , Bergblick- oder Meeresbuchtenhighlight zu verpassen.



Galizien ist sehr grün, sehr bergig, viel Eukalyptuswald, viele Rinderweiden. Tolle fjordähnliche Meereseinbuchtungen mit teils wunderschönen Stränden wechseln sich ab mit Steilküste und sumpfigen marschähnlichen Flussmündungen. In Asturien werden die Berge schon höher und man hat in der Ferne immer wieder Ausblick auf die bis zu 2600 m hohen Picos de Europa. Wahrhaft eine Gegend, die nicht nur geografisch sehr viel Abwechslung bietet.




Ab Oviedo radeln wir dann wieder, über Gijon, Ribadesello, San Vicente und Santander nach Bilbao.








Auf den Zeltplatz in Santander haben wir unsren Burley per Lieferdienst schicken lassen, der dann auch pünktlich einen Tag nach uns dort eintrifft. Unsre Sorgen diesbezüglich waren unbegründet – in Santiago gibt es eine ganze Reihe von Lieferservices, die vor allem Räder verschicken, denn es kommen täglich Dutzende von Radlern an, die ähnliche Bedarfe wie wir haben.



Spaniens Urlaubshochsaison und das zunehmen heiße Wetter sorgen dafür, dass wir auf den Zeltplätzen nicht mehr gar so alleine sind wie meistenteils bisher auf dieser Reise. Wir können auch schon mal einen Sprung in den erfrischenden Biskaya-Atlantik wagen und erfreuen uns sonst der spektakulären Küstenlandschaft.






Nach genau einer Woche des Auf und Ab an dieser spannenden Küste erreichen wir das Baskenland und die Suburbs von Bilbao – eine Region, die mit 900 000 Einwohnern nicht gerade dünn besiedelt ist und mit entsprechend temperamentvollem Verkehr aufwartet. Ein großer Zeltplatz nördlich des Ballungsraumes beherbergt uns für die nächsten vier Tage, bis uns Brittany-Ferries in die hoffentlich kühlere Normandie verfrachtet. Denn man so long!





Great the Coastline….weldone